Unsere Roboter im Atomkraftwerk

Vor einiger Zeit erhielt ich einen Anruf aus Osteuropa. Unsere „kleinen“ Kanalsanierungsroboter, der Climb für Rohre von 85 bis 225mm und der neue Climbolino von 55 bis 100mm, weckten das Interesse des Betreibers eines Atomkraftwerkes.

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Wir wurden zu einer Vorführung eingeladen, die für uns zu einem richtigen Abenteuer wurde. Schon die Anreise war ein hartes Stück Arbeit, denn ich musste mit unserem Vorführanhänger 1`400 km bis zum Einsatzort fahren. Als ich abends endlich im Hotel ankam und mich auf mein Hotelzimmer freute, erwartete mich als Überraschung bereits eine Delegation des Kunden, um die ersten technischen Gespräche zu führen. Bevor wir am nächsten Morgen um 7 Uhr in das Atomkraftwerk fuhren, fand noch eine weitere Vorbesprechung im Hotel statt. Die Eintrittsprozedur dauerte 3.5 Stunden. Meine Personalien wurden aufgenommen, ich wurde interviewt und die mitgebrachten Roboter und Einzelteile wurden fotografiert und dokumentiert.

Dann war ich beeindruckt! Die Rohrverläufe innerhalb der Fabrik waren originalgetreu in einer separaten Halle nachgebaut, um die Eignung unseres Climb und des Climbolino zu testen. Insbesondere mein Vorgesetzter war sehr glücklich, als er schon im Vorfeld erfuhr, dass die Tests nicht im Rahmen der laufenden Produktion des Kraftwerkes stattfinden. Das hätte ihm wohl den Schlaf geraubt.

Die Aufgabe bestand darin, zu beweisen, dass unsere Roboter aus den Leitungen mit 100 und 150mm Durchmesser Ablagerungen entfernen können. Dies ist grundsätzlich in den geforderten Dimensionen keine schwierige Aufgabe für unsere Maschinen. Der wechselnde horizontale und vertikale Leitungsverlauf mit vielen 90 Grad Bögen, T-Stücken und Schweissnähten machte die Aufgabe wirklich zu einer enormen Herausforderung für mich und unsere Roboter. Die Aufgabe wurde zusätzlich erschwert, denn das Testteam des Kunden, hatte die Leitungen zusätzlich mit Plastikfolien und Schlamm gefüllt, durch die wir uns erst hindurchwühlen mussten.

Um 23 Uhr konnten wir die Testarbeiten erfolgreich abschliessen. Der Kunde bestätigte uns, dass wir die Situation von allen Wettbewerbern mit Abstand am besten bewältigen konnten und war sichtlich zufrieden.

Für mich wurde es noch ein langer Tag, denn die schon beschriebene Eingangsprozedur galt auch wieder für die Ausfahrt. Als ich endlich wieder im Hotel ankam, war ich zu müde, um von dem Erfolg zu träumen. Die grosse Erkenntnis war: Der Climb und der Climbolino können noch viel mehr, als wir jemals erwartet haben.

Tim Hermes, Verkauf International, Hächler AG Umwelttechnik

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